Weidlingbach und Scheiblingstein bilden eine Katastralgemeinde mit 878 Einwohnern. Die beiden idyllischen Ortschaften fünf Kilometer südwestlich von Weidling gehen auf eine jungsteinzeitliche Höhensiedlung zurück. Auf dem Plateau des Simonsberges zwischen Steinriegelstraße und Sieveringer Straße gelegen, wurde der Ort als „Weydingpach“ im Jahr 1366 erwähnt. Früher war Weidlingbach eine Holzfällersiedlung, die noch 1787 aus einer geringen Zahl von Holzhauerhütten bestand. 1669 wurde hier ein stiftlicher Gutshof errichtet. Die Kohlenbrennertätigkeit erreichte im Raum Weildingbach ein gewaltiges Ausmaß. Dies zeigen etwa auch die Straßenbezeichnungen Vorderer und Hinterer Köhlergraben. Im Jahr 1884 erfolgte der Bau einer Straße nach Weidlingbach.
Heute ist der Ort ein beliebtes Ausflugsziel, nicht zuletzt aufgrund der zahlreichen Waldhütten (Gsängerhütte, Toiflhütte, Windischhütte, Rieglerhütte und Häuserl am Roan). Diese Waldhütten stellen zum Teil auch einen wichtigen Gastronomie- und Beherbergungsfaktor dar. Weidlingbach verfügt über eine freiwillige Feuerwehr. Bis 1961 gab es in Weidlingbach auch eine Schule, die jedoch dann aufgrund der zu geringen Schülerzahl geschlossen wurde.
Zu Weidlingbach gehört die Wienerwaldsiedlung Scheiblingstein (www.scheiblingstein.at), am nordwestlichen Rande Wiens, die aus Waldhütten, so genannten Duckhütten hervorgegangen ist. Scheiblingstein hat seinen Namen nach einem römischen Meilenstein, der heute noch einige hundert Meter südöstlich von der Siedlung im Wald eingezäunt steht. Im 16./17. Jahrhundert bestand Scheiblingstein, das damals zum Waldamt Purkersdorf gehörte, nur aus Holzhackerhütten. Die schneereichen Winter haben die Holzhacker früher zeitweise total von der Außenwelt abgeschnitten.
1955 wurde die Hubertus-Kirche dank zahlreicher Spenden eingeweiht, in den folgenden Jahren kam noch ein Pfarrheim dazu. In den 70er Jahren setzte eine rege Bautätigkeit ein.
Sehenswürdigkeiten:
- Kapelle Maria Namen: 1932 als Filiale der Pfarrkirche Weidling von Baumeister Josef Schömer errichtet.
- Wienerwald Heldendenkmal: Zwölf Meter hoher Zentralbau, Erinnerungsdenkmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges.
- Kapelle St. Hubertus: in Scheiblingstein, schlichte Ortskapelle, wurde 1954/55 errichtet.
Ortsvorsteherin: Ursula Kohut
